Jan Brachmann
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Berliner Zeitung • 27.08.2008

[…] Das in Potsdam ansässige Deutsche Kulturforum östliches Europa hat gerade in der Edition Günter Hänssler eine CD mit Kammermusik von Hoffmann herausgebracht. Auf ihr spielen die japanische Harfenistin Masumi Nagasawa und das Berliner Hoffmeister-Quartett Hoffmanns Quintett c-Moll für Harfe und Streichquartett, das um 1805 in Warschau entstand. Ein Stück von zarter Düsternis, in dem alles nachhallt, was an Mozart unheimlich war. Wir neigen ja heute, durch die Agitation von Nikolaus Harnoncourt, dazu, Mozart sehr rhetorisch, sprachgeprägt zu hören. Aber Hoffmann hörte ihn anders: »In die Tiefen des Geisterreichs führt uns Mozart. Furcht umfängt uns, aber ohne Marter ist sie mehr Ahnung des Unendlichen. Liebe und Wehmut tönen in holden Geisterstimmen; die Nacht geht auf in hellem Purpurschimmer, und in unaussprechlicher Sehnsucht ziehen wir den Gestalten, die, freundlich uns in ihre Reihen winkend, in ewigem Sphärentanze durch die Wolken fliegen«. […]

  • Mit der Harfe zu den Geistern

    Der gesamte Artikel in der Online-Ausgabe der berliner zeitung

  • Hoffmanns Harfe

    CD-Premiere • Werke von E.T.A. Hoffmann, Anton Ferdinand Titz, Jan Ladislav Dussek, Carl Ditters von Dittersdorf und Andrej Sychra