Am 29. Oktober 2020 ab 18:15 auf unserem YouTube-Kanal
Nach der Gründung der Ersten Tschechoslowakischen Republik 1918 wurde die deutschsprachige Bevölkerung der zuvor zum Habsburgerreich gehörenden böhmischen Länder zur größten nationalen Minderheit. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Deutschen entrechtet und vertrieben, die Verbliebenen konnten ihre Sprache und Kultur zunächst gar nicht, später nur schrittweise und unter deutlichen Einschränkungen wieder pflegen.
Die ebenfalls seit Jahrhunderten im Land lebenden Roma wurden wie zuvor von den Habsburger Herrschern auch von der tschechoslowakischen Regierung zur Assimilation gezwungen. Nach der Annexion der Sudetengebiete und der Besetzung der innertschechischen Regionen durch das nationalsozialistische Deutschland wurden Roma systematisch verfolgt, interniert und ermordet. In kommunistischer Zeit wurden viele Roma aus der Ostslowakei im Rahmen der staatlichen Politik der »Zerstreuung« zwangsweise in die von den vertriebenen Deutschen verlassenen Grenzregionen umgesiedelt.
In zwei Vorträgen und einem anschließenden Gespräch soll verglichen werden, wie die nach dem Ersten Weltkrieg ausgearbeiteten Minderheitenschutzverträge gegenüber den beiden Gruppen umgesetzt wurden, welche Unterschiede, Gemeinsamkeiten, Parallelen und Wechselwirkungen sich in der anschließenden historischen Entwicklung zeigen und wie sich ihre aktuelle Situation in der Tschechischen Republik darstellt.
Nach einer kurzen Einführung von Tanja Krombach halten Veronika Patočková und Dr. Wolfgang Schwarz ihre Vorträge über die Geschichte der Minderheiten der Roma und der Deutschen in Tschechien seit dem Ersten Weltkrieg.
Nach den Vorträgen können Sie bis ca. 20:15 Uhr mit den Referenten im Live-Chat in Kontakt treten und Fragen stellen. Der Live-Chat wird moderiert von Tanja Krombach.
Am 29. Oktober 2020 ab 18:15 auf unserem YouTube-Kanal
Donnerstag, 3. Dezember 2020
»Making minorities history«. Bevölkerungstransfers in Mittel- und Osteuropa im 20. Jahrhundert
Vortrag und Live-Chat mit Matthew Frank (Leeds) live auf
Donnerstag, 17. September 2020
Jude? Pole? Deutscher? Oberschlesier?
Vortrag, Kommentar und Live-Chat mit Dr. Aleksandra Namysło und Marcin Wiatr live auf
Donnerstag, 25. Juni 2020
Fremd in der Heimat. Deutsche im Nachkriegspolen nach 1945
Vortrag und Kommentar mit Dr. Teresa Willenborg und Dr. Irena Kurasz live auf
Donnerstag, 30. April 2020
Nur Polen in Deutschland?
Vortrag und Kommentar mit Dr. Peter Oliver Loew und Dr. Sebastian Rosenbaum live auf
Donnerstag, 20. Februar 2020
Der kleine Versailler Vertrag
Vorträge und Gespräch mit Prof. Dr. Maciej Górny und Prof. Dr. Tim Buchen
Dr. Iwona Dadej
CBH PAN
Majakowskiring 47
13156 Berlin
T: +49 (0)30 48628540
E-Mail:
Eine Veranstaltung des Deutschen Kulturforums östliches Europa im Rahmen des Jahresthemas 2020: Minderheiten. Mittendrin und anders. Deutschsprachige Minderheiten im östlichen Europa.
Im Rahmen der Reihe des Zernack-Colloquiums 2020: »Minderheiten – Vettern der Staatenlosen?«. Volksabstimmungen, Selbstbestimmung und Minderheitenrechte nach 1918 in Mittel- und Osteuropa, eine Kooperation mit dem Zentrum für Historische Forschung an der Polnischen Akademie der Wissenschaften
Datum | Do, 29.10.2020 |
Zeit | 18:15 Uhr |
Eintritt | Kostenfrei |
Barrierefrei | Ja |