Symbole des Lebens: Adalbert Stifter über den Schnee und die Kälte
Die Tagespost, 13.02.2019

Von Gudrun Trausmuth

Der wohl größte deutschsprachige Sänger des Winters war der aus dem schneereichen Böhmerwald stammende Dichter Adalbert Stifter (1805–1868). In den vor 175 Jahren erschienenen Studien, Stifters erster großer Erzählsammlung, sind manche später zur Blüte gelangende Motive keimhaft vorgebildet, so auch jenes des Schnees. »… und alles war ruhig, gleichsam ergeben harrend, dass es einschneie«, heißt es in der historischen Erzählung aus dem Dreißigjährigen Krieg Der Hochwald (1842); der erste Schnee, in einem kontrastreichen Bild Trauer und Schmerz schon vorwegnehmend, bringt Bewegung in das vergebliche Warten auf Nachricht von der kriegsbedrohten Wittinghausen-Stammburg: »Endlich standen die ersten weißen zarten Schneeflocken in den dunklen See – und man hatte nun doch einen Knecht auf Kundschaft ausgesendet …« . […]

Adalbert Stifter: Als Dichter ein Retter der Welt
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