Ein Gespräch mit Kurator Georg Traska
Radio Prag, 10.02.2016
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Von Annette Kraus

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Radio Prag: Sie haben sich für den langen Zeitraum 1937 bis 1948 entschieden, was war der Grund?

Georg Traska: »Prinzipiell war wesentlich, dass der Zeitraum auf jeden Fall die NS-Zeit und die Zeit der Vertreibungen einschließt. Wir haben 1937 genommen, damit auch die unmittelbare Vorkriegszeit, sozusagen der Vorabend der Katastrophe miteingeschlossen ist. Es hätte auch 1935 sein können. Letztlich geht es um die Zeit, in der die nationalen Spannungen in der Tschechoslowakei größer geworden sind, in der die Henlein-Bewegung immer mächtiger geworden ist, und immer deutlicher mit der NS-Linie übereingestimmt hat. Und 1948 ist natürlich der große Bruch in der tschechoslowakischen Geschichte, der letztlich auch ein Bruch für die Deutschböhmen und Deutschmährer war, weil manche von denen, die bleiben konnten, bis dahin noch gegangen sind. Für andere, die vielleicht nicht bleiben wollten, war klar, dass sie nicht mehr hinauskönnen.« […]

Vielstimmige Ausstellung: Vertriebene und Verbliebene erzählen
Das gesamte Gespräch auf den Internetseiten von Radio Prag. Mit der Möglichkeit zum Anhören