Das Münchner Abkommen besiegelte das Ende der Vorkriegs-Tschechoslowakei. In Aussig/Ústí nad Labem soll ein »Museum der Deutschen« entstehen.
Alexandra Mostýn
1

taz – die tageszeitung, 27.09.2013

[…] »Wir schaffen hier etwas Einzigartiges«, sagt Jan Šicha und schließt eine weiß lackierte Holztür im zweiten Stock auf. Hier entsteht gerade das »Museum der deutschsprachigen Bewohner der böhmischen Länder«. Mit viel Energie und Herzblut kuratiert der gelernte Historiker und Diplomat Šicha den Aufbau dieses deutsch-tschechischen Projektes. Gemeinsam mit seiner Kollegin Blanka Mouralová, die dem Collegium Bohemicum vorsteht, das 2006 gegründet wurde, als die lang gehegte Idee eines Museums der böhmischen, mährischen und schlesischen Deutschen konkrete Formen annahm, ist er auf der Jagd nach Exponaten Tausende von Kilometern gefahren, hat Hunderte von Zeitzeugen, Sammlern und Antiquariaten besucht. […] Sehr erfinderisch seien die böhmischen Deutschen gewesen, weiß Šicha. »Im alten Österreich wurden die meisten Patente gerade in den deutsch besiedelten Gebieten Böhmens und Mährens angemeldet, das nicht umsonst als das industrielle Herz des Kaiserreichs galt«, berichtet er. Zum Beispiel hätten Deutschböhmen die Technik erfunden, rubinrotes Glas herzustellen, erklärt er und zeigt auf eine tiefrote Glasvase, die unter den Exponaten steht, die schon in den Räumen des Museums auf seine Eröffnung warten. […]

Becherbitter und Becherovka
Der gesamte Artikel in der Onlieausgabe der taz

www.collegiumbohemicum.cz
Das Collegium Bohemicum im Internet