In einem kleinen Dorf im Westpreußischen, nahe der unteren Weichsel, leben in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts Deutsche, Polen, Juden und Roma nebeneinander. Der wohlhabende deutsche Mühlenbesitzer Johann leidet es nicht, dass der Jude Levin in seiner Bootsmühle auch Korn mahlt. Im Glauben, dass die Justiz auf Seiten der Deutschen sein wird, öffnet er nachts das Wehr und schwemmt Levins Mühle weg. Seine Rechnung aber geht nur zum Teil auf. Levin bekommt kein Recht und flieht resigniert mit seiner Freundin Marie, einer Romni. Johann aber wird seines Lebens auch nicht mehr froh. Die anständigen Menschen des Ortes solidarisieren sich – über Nationalitätenunterschiede hinweg « und verurteilen ihn moralisch. Auch er verlässt den Ort und geht als Rentier in die Kreisstadt.
(Quelle: Das zweite Leben der Filmstadt Babelsberg. DEFA-Spielfilme 1946-1992, leicht überarbeitet)
Filmvorführung
Levins Mühle
Drehbuch & Regie: Horst Seemann
DDR 1980, 116 Min., OmdU.
Einführung
Dr. Lihi Nagler, Filmwissenschaftlerin
Buch und Regie
Horst Seemann
Horst Seemann (1937–2000) stammte aus dem Sudetenland und begann seine DEFA-Karriere mit der satirischen Reihe »Stacheltier«, die beim Publikum sehr erfolgreich war. Ende der 1960er Jahre wechselte er in den Spielfilmbereich und wurde mit Literaturverfilmungen bekannt. Seemann war einer der renommiertesten Regisseure der DDR. Levins Mühle ist nach der literarischen Vorlage von Johannes Bobrowskis inszeniert und war Seemanns bekanntestes Werk. Filmographie: Zwischen Pankow und Zehlendorf (D 1991), Ärztinnen (DDR 1984), Beethoven – Tage aus einem Leben (DDR 1976); Schüsse unterm Galgen (DDR 1968); Hochzeitsnacht im Regen (DDR 1967)
Literarische Vorlage
Levins Mühle von Johannes Bobrowski
Kamera
Hans-Jürgen Kruse
Schnitt
Bärbel Bauersfeld
Darsteller
Erwin Geschonneck
Katja Paryla
Christian Grashof
Jonka Iliewa
Fred Düren
Käthe Reichel
Peter Szalawski
9,– Euro
7,– Euro ermäßigt
5,– Euro Kinder (bis 14 J.)
Weitere Informationen, auch zum Ticketerwerb, finden Sie auf der Website des 25. Jüdischen Filmfestivals Berlin & Brandenburg.
Eine Veranstaltung des Deutschen Kulturforums östliches Europa im Rahmen der dreiteiligen Filmreihe »Jüdische Schicksale im östlichen Europa« auf dem 25. Jüdischen Filmfestival Berlin & Brandenburg. Gezeigt in den Eva Lichtspielen Berlin
Samstag, 14. September 2019
The Mover
Regie: Dāvis Sīmanis
LV 2018, Spielfilm, 90 Min., lettisches Original mit englischen Untertiteln
Berliner Premiere
Gäste: Dāvis Sīmanis und Daniel Blaufuks
Vorfilm: Judenrein von Daniel Blaufuks, 2018
20:00 Uhr, Filmkunst 66 Berlin
Montag, 16. September 2019
Under A Placid Sky/Obłoki płyną nad nami/Unter einem stillen Himmel
Regie: Anna Konik
PL 2018, Spielfilm, 89 Min., polnisches Original mit deutschen Untertiteln
Gast: Anna Konik im Gespräch mit Vera Schneider
20:00 Uhr, Filmkunst 66 Berlin
Datum | Mo, 09.09.2019 |
Zeit | 20:00 Uhr |
Eintritt | Kostenfrei |
Barrierefrei | Nein |
Eva-Lichtspiele Berlin
Blissestraße 18, 10713 Berlin, Deutschland
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