Entsprechende Forschungen in der Ukraine erst seit zehn Jahren

Deutsche Welle • Monitor Ost- / Südosteuropa • 09.06.2004

Bonn, 08.06.2004, DW-RADIO / Ukrainisch

In Dnipropetrowsk hat eine internationale wissenschaftliche Konferenz stattgefunden, die dem Beitrag der deutschen Siedler zur Entwicklung der Regionen am Dnjepr gewidmet war. Einzelheiten von Olena Usenko:

Das war bereits die zweite Konferenz zur Geschichte der deutschen Siedler in den Dnjepr-Regionen. Der Veranstaltungsort wurde nicht zufällig gewählt. Gerade im damaligen Gouvernement Katerynoslaw ließen sich Ende des 18. Jahrhunderts die meisten Deutschen und Holländer nieder, die Mennoniten waren. Im 19. Jahrhundert hatten sie bereits einen Anteil an der Gesamtbevölkerung von vier Prozent. Sie leisteten einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung der Landwirtschaft, Industrie, des Eisenbahnverkehrs, Bankwesens und der Jurisprudenz. In Dnipropetrowsk gibt es auch heute ein großes Archiv, dass Dokumente über die Arbeit und das Leben der Siedler aufbewahrt. Auf der Konferenz wurde darauf aufmerksam gemacht, dass die Untersuchung der Rolle der Siedler bei der Entwicklung der Dnjepr-Regionen erst vor etwa einem Jahrzehnt begann und dass noch vieles unerforscht ist. Heute beschäftigt sich mit den Studien das ukrainisch-deutsche Zentrum für Geschichtsforschung in Dnipropetrowsk. (MO)