Von E.R.
[…] Für ein breites Publikum besonders interessante Themen umfasst aber auch dieser Band des Jahrbuches, die sich zum Teil mit minderheitenpolitischen und nationalitätenhistorischen Entwicklungen oder Ereignissen befassen. Zu den wichtigsten Elementen für die Identitätskonstruktion, Identitätsbewahrung und den Zusammenhalt einer Minderheitengruppe gehörte zweifellos bereits früh die Religion und damit zusammenhängend die religiöse Toleranz. Die siebenbürgische Entwicklung wäre ohne die Ausbreitung des Protestantismus sicherlich ganz anders verlaufen, das Zusammenleben der dort lebenden Völker hätte sich sicherlich anders ausgestaltet, hätte es nicht die Religiöse Toleranz im plurikonfessionellen Siebenbürgen 1542–1571 (Hans Christian Jensen) gegeben. Später, ab dem 19. Jahrhundert spielte nicht mehr die religiöse Toleranz die größte Rolle für das Zusammenleben von Nationen und Nationalitäten, sondern vielmehr die nationale, kulturelle Zugehörigkeit und damit verbunden auch das Streben nach Unabhängigkeit und Staatlichkeit. […]
Hungarologie im Wandel der Zeit
Der gesamte Artikel in der Online-Ausgabe der Budapester Zeitung