Im russischen Kaliningrad verblüfft die Begeisterung für das Deutsche. Vielerorts entstehen Neubauten, die an das versunkene Königsberg erinnern sollen. Angesichts der Geschichte ist das keine Selbstverständlichkeit.
Welt+, 29.07.2019

Von Sönke Krüger

Wenn in Deutschland neue Hotels Namen tragen wie »Nesselbeck« oder »Villa Gretchen«, wundert sich niemand, auch nicht über Restaurants namens »Ritterburg« oder »Kaiser Wurst«. Doch wir sind nicht in Deutschland, sondern in Russland, in seinem westlichsten Zipfel, der Exklave Kaliningrad. Also auf historisch belastetem Boden, wo alles Deutsche nach 1945 systematisch ausgerottet worden ist.  Und hier darf man über diese Begeisterung für Teutonisches schon etwas verblüfft sein. Diese neue Lust aufs preußisch-deutsche Gestern ist keine Selbstverständlichkeit, handelt es sich beim Kaliningrader Gebiet doch um den Nordteil des alten Ostpreußens, der 1945 von Stalin der UdSSR zugeschlagen und danach systematisch entdeutscht worden war, inklusive Vertreibung der Bewohner. […]

Kaliningrad spielt die deutsche Karte
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