Die Weiterführung der B 178 wird als Renaissance des alten Handelsweges von Prag über Reichenberg und Zittau nach Norden gesehen

DTPA • Deutsch-Tschechische Presseagentur • 05.04.2004

(MTL) Zittau. Die »Böhmische Pforte«, die bereits im Mittelalter Böhmen, Schlesien und die Lausitz verband, gewinnt wieder an Bedeutung. Mit der Vertragsunterzeichnung des trilateralen Abkommens durch Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe und seine polnischen und tschechischen Amtskollegen Marek Pol und Milan Simonovsky heute (05.04.) in Zittau kann am 1. Mai der Bau der Weiterführung der B 178 über Polen nach Tschechien begonnen werden.
»Sachsen hat seit mehr als einem Jahrzehnt um diese wichtige Verbindung gekämpft«, begrüßte Staatsminister Stanislaw Tillich das Abkommen. »Die moderne, leistungsfähige Verbindung von der A 4 über Löbau, Zittau, Reichenau/Bogatynia und Grottau/Hrádek nad Nisou wird die wirtschaftliche Entwicklung im Dreiländereck und in ganz Ostsachsen voranbringen. Darüber hinaus hat die Renaissance des alten Handelsweges von Prag über Reichenberg und Zittau nach Norden auch eine große überregionale Bedeutung für das Zusammenwachsen des erweiterten Europas.«
Die neue Straße auf polnischem Gebiet, die auch Zittau vom Durchgangsverkehr entlasten wird, soll voraussichtlich in vier Jahren fertig sein. Die Gesamtkosten betragen ca. 15,5 Mio. Euro. Den Hauptteil trägt mit 13 Mio. Euro Deutschland.
Die gesamte B 178 von der A 4 bis Zittau (42,5 km Länge, ca. 230 Mio. Euro Kosten) ist als Projekt für die EU-Erweiterung für Sachsen von höchster Priorität. Fertig gestellt sind davon bereits die Ortsumgehungen Löbau und Zittau. Die Verbindung zwischen der Nordostumgehung Zittau und der neuen Neißebrücke soll noch in diesem Jahr weitergeführt werden. Wenn die Bundesregierung die notwendigen Finanzmittel bereitstellt, könnte ebenfalls noch in diesem Jahr ein weiterer Abschnitt, nördlich Löbau, begonnen werden.