Auf den Spuren ihrer deutschen Oma erkannte unsere Autorin die Schönheit der Ukraine. Sie ahnt, was der drohende Heimatverlust für Teile der Bevölkerung bedeutet.
Die Zeit, 28.02.2022

Von Ira Peter

[…] Als ich im September 2018 beschloss, zum ersten Mal in die Ukraine zu reisen, waren meine Eltern schockiert. »Da herrscht doch Krieg! Was willst du dort?«, hörte ich die besorgte Stimme meiner Mutter am Telefon. Seit wir 1992 die gerade zerfallene Sowjetunion verlassen hatten, wollten meine russlanddeutschen Eltern nichts mehr mit Osteuropa zu tun haben. Sie verbanden auch die Nachfolgestaaten mit dem Chaos der Perestroika und zahlreichen bürokratischen Hürden vor unserer Ausreise nach Deutschland. Ich googelte: Der Krieg im Donezbecken lag 1.000 Kilometer östlich von meinem Ziel, der Region Wolhynien, entfernt. Ich wollte das Land sehen, aus dem meine Großeltern nach Kasachstan deportiert worden waren. Erfahren, wie ihre Heimat gerochen hatte und woran sie dachten, wenn sie in der Verbannung leise traurige Lieder über ihr »Wolhynchen« sangen. In diesen Tagen der Angst und des Bangens in der Ukraine muss ich oft an die Erfahrungen denken, die ich auf dieser ersten Reise mit dem Land und den Menschen dort gemacht habe. […]

Koffer voller Angst
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Ira Peter war Stadtschreiberin in Odessa 2021
Von Juni bis Oktober 2021 berichtete die Journalistin für fünf Monate aus der ukrainischen Schwarzmeermetropole

www.stadtschreiberin-odessa.de
Zum Weblog der Stadtschreiberin Odessa 2021

Ein Dorf, das nicht mehr existieren soll
Weiterführender Blog-Beitrag zum Zeit-Artikel auf dem Blog der Stadtschreiberin Odessa 2021