Als der Prager Schriftsteller Max Brod nach Tel Aviv floh, hatte er Manuskripte und Kritzeleien seines Freundes Franz Kafka dabei. Daraus entstand ein Gerichtsstreit, über den Journalist Benjamin Balint »Kafkas letzter Prozess« geschrieben hat.
Deutschlandfunk Kultur, 04.03.2019

Von Natascha Freundel

[…] 2016 entschied Israels Oberster Gerichtshof, dass der Max Brod-Nachlass mit den Kafka-Papieren an die Nationalbibliothek in Jerusalem gehen und dort digitalisiert werden soll. Für Archivar Stefan Litt, der an der Nationalbibliothek für den deutschsprachigen Bestand verantwortlich ist, bedeutet das eine wichtige Erweiterung der Jerusalemer Sammlung zum „Prager Kreis“. Max Brod und nicht Franz Kafka, von dem das meiste veröffentlicht ist, könne nun erstmals gründlich erforscht werden, so Litt:  »Was ja immer ausgeblendet wird, dass Max Brod einfach die letzten 30 Jahre seines Lebens hier gelebt hat. Und er war kulturell eine ganz wesentliche Figur für die junge israelische Nationalkultur, insbesondere gerade in Hinsicht auf das Theaterschaffen hier.« »Gleichwohl ist die traurige Realität, dass niemand am Brod-Nachlass interessiert gewesen wäre, würde er nicht Kafka-Material einschließen“, betont Benjamin Balint. […]

Streit um einen Koffer Manuskripte
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