Heraus aus dem geschichtspolitischen Stellungskrieg: Was will die künftige Direktorin der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung, Gundula Bavendamm? Ein Gespräch.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.02.2016
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Von Patrick Bahners

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F.A.Z.: »Wie sehen Sie vor diesem Hintergrund die gegenwärtige politische Diskussion, in der Vorstellungen von nationaler Homogenität eine Renaissance erleben?«

Gundula Bavendamm: »Jedes Museum existiert im Jetzt. Zwangsläufig ist deshalb die Flüchtlingskrise von heute der Resonanzraum der SFVV. Es wird eine Aufgabe sein, sich unter Anerkennung des Stiftungszwecks dazu klug zu positionieren. Ich bin allerdings skeptisch, was das Lernen aus der Geschichte angeht. Wenn man zurückblickt, erkennt man eher, was man nicht hätte tun sollen. Was man vergleichen kann, 1944/45 und heute, ist eher die allgemein menschliche Dimension: das Trauma, von zuhause wegzumüssen, Gewalt zu erfahren, seine Sprache zu verlieren, nicht zu wissen, wie die Zukunft aussieht. In anderer Hinsicht muss man genau differenzieren. Es ist einfach so, dass 1944/45 Deutsche zu Deutschen gekommen sind, mit der gleichen Sprache, der gleichen Religion, ähnlichen Werten. Was wir heute erleben, ist etwas anderes. […] «

Geschichtspolitik in der Flüchtlingskrise
Der gesamte Artikel in der Online-Ausgabe der F.A.Z.