Vorsitzender des polnischen Senats lehnt Errichtung eines Zentrums gegen Vertreibungen entschieden ab

Deutsche Welle Monitor Ost- / Südosteuropa, 29.08.2003

Warschau, 28.8.2003, 1700 GMT, POLNISCHER RUNDFUNK, 1. Programm, poln.

Nach Ansicht von Senatsmarschall Longin Pastusiak hätte die Errichtung eines Zentrums gegen Vertreibungen in Polen oder in Deutschland ernsthafte Folgen für die polnisch-deutschen Beziehungen. Die Vorsitzende des Bundes der Vertriebenen und CDU-Bundestagsabgeordnete Erika Steinbach fordert bereits seit mehreren Jahren ein solches Zentrum. Longin Pastusiak ist entschieden gegen den Bau eines Zentrums gegen Vertreibungen in Polen.
Pastusiak: »Wenn wir die internationale Öffentlichkeit auf das Problem und das Drama von Millionen Menschen aufmerksam machen wollen, die ihrer Wohnsitze, ihres Hab und Guts und ihres heimatlichen Bodens beraubt worden sind, dann sollten dies internationale Organisationen tun, die dafür zuständig sind, darunter die Vereinten Nationen und der Europarat. Wenn die Deutschen alte Wunden aufreißen wollen, dann können sie das natürlich tun. Keiner kann sie daran hindern. Aber warum wollen sie uns mit hineinziehen?«
Longin Pastusiak ist der Ansicht, »dass wir jede Art von Initiativen vermeiden sollten, die der deutsch-polnischen Aussöhnung, an der mit so viel Mühe gearbeitet werde, schaden könnten.« (...) (TS)