Ein Projekt des Koordinierungszentrums deutsch-tschechischer Jugendaustausch, Tandem, und der Brücke/Most-Stiftung zur Förderung der deutsch-tschechischen Verständigung und Zusammenarbeit

Das Projekt, gefördert aus dem Fonds „Erinnerung und Zukunft“ der Bundesstiftung „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“, will die persönlichen Erinnerungen tschechischer Zwangsarbeiter vor dem Vergessen bewahren. Es soll ein Beitrag zur lebendigen Vermittlung der Geschichte des Zweiten Weltkrieges geleistet werden.

Das Projekt der Brücke/Most-Stiftung und von Tandem sieht vor, in den kommenden zwei Jahren etwa 90 Begegnungen mit Zeitzeugen zu organisieren. Angesprochen werden deutsche Schülerinnen und Schüler von Haupt-, Real- und Mittelschulen bzw. von beruflichen Schulen. Die sich beteiligenden Schüler und Lehrer werden mit von Experten der Gedenkstättenpädagogik erarbeiteten Lehrmaterialien versorgt und fachlich wie organisatorisch unterstützt. Mit besonderer Sorgfalt wird darauf geachtet, die teilnehmenden Zeitzeugen umfassend zu betreuen und keinen übergroßen Belastungen auszusetzen. Zur interaktiven Publikation und Diskussion des Projekts entstehen eine Website, eine Mailing- Liste sowie eine CD-ROM. Im Juni 2003 ist eine deutsch-tschechische Lehrerfortbildung zum Thema „Pädagogik des Erinnerns“ geplant. Interessierte Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler sowie selbstverständlich tschechische Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die Zwangsarbeit in Deutschland leisten mussten, sind herzlich zur Mitwirkung und Teilnahme eingeladen.

Interessenten können sich wenden an:
Werner Imhof
Projektkoordinator
Brücke/Most-Stiftung
Reinhold-Becker-Straße 5
01277 Dresden
Tel.: 0351• 4 33 14 12
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Insgesamt 13,5 Millionen ausländische Arbeitskräfte, Kriegsgefangene und KZ- Häftlinge arbeiteten 1939-45 in Deutschland und den besetzten Gebieten für die deutsche Kriegswirtschaft. Anfangs sogar von Werbern mit lügenhaften Versprechungen ins Land gelockt, sorgte die extreme Fremdenfeindlichkeit des nationalsozialistischen „Dritten Reiches“ in unheiliger Allianz mit der sich verschärfenden Kriegslage für eine kontinuierliche Verschlechterung ihrer Lebens- und Arbeitsbedingungen. Nach 60 Jahren wird das traurige Schicksal dieser Menschen durch Entschädigungsleistungen des deutschen Staates und der Wirtschaft zumindest etwas erleichtert.