Vor 60 Jahren wurde in Potsdam die Vertreibung der Deutschen nicht beschlossen, sondern bemäntelt
Bert Hoppe

Berliner Zeitung • 16.07.2005

Als Winston Churchill vor sechzig Jahren zur Potsdamer Konferenz reiste, seinem letzten Auftritt als siegreicher britischer Premier, sorgte er sich offensichtlich um das Bild, das die Nachwelt von ihm haben würde. Auf gar keinen Fall wollte er als Protagonist der »ethnischen Säuberung« Europas in die Geschichte eingehen. Gleich auf der ersten Sitzung im für die Tagung hastig renovierten Schloß Cecilienhof am 17. Juli 1945 kam er auf die Vertreibung der Deutschen aus Polen und der Tschechoslowakei zu sprechen und bekannte: »Ich habe große moralische Skrupel wegen der großen Wanderungen und der Umsiedlung der Bevölkerung.« […]