Zum 750jährigen Stadtjubiläum blickt Kaliningrad nach Westen und besinnt sich seiner Vergangenheit als Königsberg
Antonia Beckermann

Welt am Sonntag • 26.06.2005

[…] Putin konnte sich vor wenigen Tagen sogar dazu durchringen, Gerhard Schröder zu den Feierlichkeiten einzuladen – und so wird am 3. Juli erstmals ein deutscher Bundeskanzler die Stadt besuchen. Viele der Neusiedler der ersten Stunde sehen das mit gemischten Gefühlen. Sie haben in Kaliningrad bis heute keine wirkliche Heimat gefunden und fürchten eine schleichende Regermanisierung. Die Jugend ist dagegen stolz auf ihre Stadt. Sie sehen Kaliningrad längst als ihre Heimat und haben keine Berührungsängste, weder mit den Deutschen noch mit der deutschen Stadtgeschichte, die noch an vielen Ecken zu besichtigen ist, auch wenn das Zentrum im Krieg zerstört und nicht wieder aufgebaut wurde. […]