Vertretung der deutschen Minderheit strebt gezielte Verhandlungen mit allen Parteien an

Deutsche Welle • Monitor Ost- / Südosteuropa • 22.06.2004

Bukarest, 22.6.2004, ADZ, deutsch

Johann Krech ist erwartungsgemäß der neue Bürgermeister von Heltau/Cisnadie. Der Spitzenkandidat des DFDR hat laut ersten Hochrechnungen mit 63 Prozent der Stimmen gesiegt, Roberto Dietrich von der PNL konnte nur 37 Prozent der zur Stichwahl am Sonntag angetretenen Heltauer für sich gewinnen. Sechs Prozent der 15.000 Einwohner dieses Städtchens sind übrigens (Siebenbürger) Sachsen. Zwei Stunden nach Schließung der Wahllokale haben Johann Krech und seine Wahlhelfer bei einem Humpen Gerstensaft den Sieg gefeiert, fast zeitgleich hat ihm überdies »der große Chef«, wie er sagte, gratuliert. Klaus Johannis hatte schließlich schon im Vorfeld seinen künftigen Amtskollegen unterstützt und bei der damaligen Wahlveranstaltung, wie berichtet, das Zusammengehen der Parteien am Silberbach gerühmt. »Eine große Koalition«, so Krech gegenüber der ADZ, »gebe es zwar nicht, aber gegenseitig werden wir uns unterstützen.« Am 25. Juni soll die konstituierende Sitzung des städtischen Parlaments abgehalten und allen Parteien eine Spitzenfunktion in der Stadtverwaltung zugeteilt werden. Der Vizebürgermeister, so Krech, kommt aus den Reihen der PD, den Vorsitz der vier noch zu gründenden Kommissionen will man jeweils an die PSD, die PUR, an die Volksaktion (AP) sowie an die PNL vergeben. »Danach«, so Krech, »will ich mir ein richtiges Bild von sämtlichen Problemen dieser Stadt machen.« So ganz unbewandert auf diesem Gebiet ist er allerdings nicht, hat er doch bereits eine zweite Legislatur als Stadtrat hinter sich. Er wolle zudem die Wählerwünsche auswerten. (fp)