Die Tragödie der Selbstbehauptung im Wirkfeld des Nationalismus der Nachfolgestaaten 1918–1944
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Wildmann, Georg (Hrsg.): donauschwäbische geschichte, band iii – die tragödie der selbstbehauptung im wirkfeld des nationalismus der nachfolgestaaten 1918–1944, Verlag der Donauschwäbischen Kulturstiftung, München 2010, 807 Seiten, gebunden, 39,– €,

»Staatstreu und volkstreu« lautete die Devise, mit der die Donauschwaben, aufgeteilt auf die drei Nachfolgestaaten der Donaumonarchie: Jugoslawien, Ungarn und Rumänien, zwischen den beiden Weltkriegen ihre Identität als Volksgruppe zu behaupten versuchten. Es geht um das wechselhafte Schicksal einer mehrheitlich bäuerlich-konservativ geprägten Gruppe im Wirkbereich der nationalistischen, nationalfaschistischen und nationalsozialistischen Ideologien, die die Politik der Nachfolgestaaten nachhaltig prägten und in der Regel kein minoritätenfreundliches Klima erzeugten.

Die Tragödie der Donauschwaben führt sich zu einem guten Teil auf die Tatsache zurück, dass ihre »völkischen« Bestrebungen nicht gewürdigt oder falsch interpretiert wurden. Bevor er von den Nationalsozialisten gewissermaßen usurpiert wurde, kennzeichnete nach damaligem Sprachgebrauch der Ausdruck »völkisch« die Bestrebungen der Minoritäten zur Wahrung ihrer Identität und Muttersprache.

Die methodische Vorgehensweise ist dem Zweck verpflichtet, möglichst viele wesentliche Fakten zur Kenntnis zu bringen oder neu zu beleuchten. Es ist daher weitgehend anderen, namentlich akademischen Publikationen überlassen, die epochalen Linien der Geschichte einer vergleichsweise kleinen Gruppe und ihre gesamteuropäische Bedeutung herauszustellen. Der Akzent liegt auf Veröffentlichung der detailreichen »Geschichte von unten«.