Der Krieg Russlands gegen die Ukraine seit dem 24. Februar 2022 verursacht nicht nur enormes menschliches Leid, er richtet sich auch gezielt gegen die Kultur des Landes. Die geschichtliche und kulturelle Identität der Ukraine soll ausgelöscht werden, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu zerstören und die Widerstandskraft zu brechen. Deshalb werden historische Gebäude, Denkmäler und Ausgrabungsstätten angegriffen, Bibliotheken und Archive zerstört, Kunstschätze geraubt und an unbekannte Orte verlagert – die Schäden und Verluste an ukrainischem und europäischem Kulturerbe sind jetzt schon unermesslich. Das Netzwerk Kulturgutschutz leistet in internationaler Solidarität einen Beitrag zum Widerstand.
23. November 2023, Hamburger Bahnhof in Berlin: Netzwerkveranstaltung zum Thema »Kulturgutschutz in der Ukraine«
Die hier aufgezeichnete sogenannte Netzwerkveranstaltung im Hamburger Bahnhof in Berlin, wo sich beteiligte zivilgesellschaftliche Gruppen von Angesicht zu Angesicht begegnen konnten, entstand als Kooperation zwischen verschiedenen Institutionen, darunter die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, das Auswärtige Amt, das Bundesinstitut für Kultur und Geschichte des östlichen Europa, das Ukraine Art Aid Center, die Deutsch-Ukrainische Gesellschaft für Wirtschaft und Wissenschaft und das Ukrainische Institut in Deutschland.
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Die Menschen in der Ukraine, besonders die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffener Kultureinrichtungen, bemühen sich oft unter lebensbedrohlichen Bedingungen, ihr gefährdetes kulturelles Erbe zu schützen. Sie werden hierbei von einem Netzwerk von Initiativen im In- und Ausland unterstützt. Eine wichtige Rolle spielt dabei das mit bedeutenden Bundesmitteln des Auswärtigen Amts unterstützte Ukraine Art Aid Center, welches seit März 2022 mehr als 600 ukrainische Kulturinstitutionen mit Sachspenden unterstützt und zahlreiche Projekte für den Kulturgutschutz vor Ort ermöglicht hat. Während der Netzwerkveranstaltung, die am 23. November 2023 stattfand, wurden die bisher geleistete Unterstützung im Bereich Kulturgutschutz für die Ukraine beleuchtet und der Blick wurde auf die aktuelle Situation gerichtet, die zeigt, dass Hilfsleistungen weiterhin dringend notwendig sind. Auch über Perspektiven für die Zeit nach dem Krieg wurde diskutiert.
Mitwirkende
Lukas Augustin, Vorsitzender der Deutsch-Ukrainischen Gesellschaft für Wirtschaft und Wissenschaft
Olena Balun, Mitglied der Steuerungsgruppe des Ukraine Art Aid Center
Anastasia Bondar, stellvertretende Ministerin für Kultur und Informationspolitik der Ukraine
Jörg Haspel, Stiftungsratsvorsitzender der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
Mykola Kuschnir, Direktor des Czernowitzer Museums für jüdische Geschichte und Kultur der Bukowina
Ingo Mix, Abteilungsleiter Kunst- und Kulturförderung bei der BKM
Johannes Nathan, Kunsthistoriker und -händler, Vorsitzender der Max-Liebermann-Gesellschaft
Iryna Nikiforova, ehrenamtliche Koordinatorin des Ukraine Art Aid Center in Kyjiw
Gemma Pörzgen, Journalistin (Moderation)
Stefan Rössel, Beauftragter für Auswärtige Kulturpolitik, Auswärtiges Amt
Beate Störtkuhl, Kunsthistorikerin, Bundesinstitut für Kultur und Geschichte des östlichen Europa
Die gekürzten Fragen aus dem Publikum stammen von Stephan Doempke, World Heritage Watch; Thomas Drachenberg, brandenburgischer Landeskonservator; Alexander Gatzsche, Deutsche Gesellschaft für Kulturgutschutz
Der Podcast ist ab sofort auch auf unserem Spotify-Kanal »Von Asch bis Zips« abrufbar.
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Reihe »Zugehört & mitgeschnitten«
Dies ist die erste Episode im neuen Zyklus »Zugehört & mitgeschnitten«, moderiert und produziert von Vera Schneider und Martin Pabst, der in loser Folge auf unserem Podcast Von Asch bis Zips fortgesetzt wird. Dieser Zyklus widmet sich Themen aus unserem Arbeitsgebiet, die bei öffentlichen Veranstaltungen anderer Institutionen zur Sprache kommen. Vorträge, Podiumsdiskussionen und weitere audiotaugliche Formate werden von uns mitgeschnitten und dann als Podcastfolge gestaltet. Was wäre, wenn jemand die Gutenberg-Bibel raubt? ist eine Episode von Ariane Afsari, moderiert von Vera Schneider.