Die Auszeichnung des Deutschen Kulturforums östliches Europa geht an Christoph Klein, Bischof a. D. der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien, und den Organisten und Musikwissenschaftler Jan Janca
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Die feierliche Preisverleihung findet im September 2011 in Berlin statt.

Das Deutsche Kulturforum östliches Europa vergibt im Herbst 2011 zum fünften Mal den Georg Dehio-Kulturpreis. Mit dieser von dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Bernd Neumann, dotierten Auszeichnung werden Persönlichkeiten und Initiativen geehrt, die sich in vorbildlicher Weise mit den Traditionen und Interferenzen deutscher Kultur und Geschichte im östlichen Europa bewahrend, zukunftsorientiert und im partnerschaftlichen Dialog mit den Nachbarn auseinandersetzen. Der Georg Dehio-Kulturpreis ist aufgeteilt in einen mit 7.000 € dotierten Hauptpreis und einen mit 3.000 € dotierten Ehrenpreis.

Hauptpreis

D. Dr. Christoph Klein
D. Dr. Christoph Klein

Die siebenköpfige Jury unter dem Vorsitz von Dr. Beate Störtkuhl sprach den Hauptpreis Dr. D. Christoph Klein, Bischof a. D. der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien, zu.

In der Begründung der Jury heißt es: »Mit Christoph Klein wird nicht nur ein über die Grenzen seines Heimatlandes bekannter Theologe und Wissenschaftler ausgezeichnet, sondern darüber hinaus der nach 1989 bedeutenden und wirkungsmächtigen Vertreter der seit mehr als 850 Jahren im Karpatenraum siedelnden Deutschen, welche die Geschichte, das geistige Leben und die Kulturlandschaft dort entscheidend geprägt haben.« Nach der massenhaften Auswanderung der Deutschen aus Rumänien infolge der politischen Wende gelang Dr. Klein die Neugestaltung der Evangelischen Kirche A.B. als eine lutherische Diasporakirche. Sein seelsorgerisches Wirken »stand konstant im Zeichen der Überzeugung, dass den neuen Herausforderungen der Kirche nur durch den Dienst an der Gesamtgesellschaft gemeinsam mit der Mehrheitsbevölkerung und den anderen Minderheiten in Rumänien sowie mit den anderen Kirchen und Konfessionen begegnet werden kann.« Sein Engagement um den Erhalt des kulturellen Erbes der Deutschen in Siebenbürgen führte zur Gründung des Landeskirchlichen Museums der Evangelischen Kirche A.B. mit Zentralarchiv in Hermannstadt/Sibiu und zur Übernahme der Verantwortung für die vom rumänischen Staat rückerstatteten Kulturgüter. Zur Biographie von Martin Pollack.

Ehrenpreis

Jan Janca
Jan Janca

Der Ehrenpreis geht an Jan (Harald) Janca für seine Erforschung der Orgellandschaft Danzigs sowie des historischen Ost- und Westpreußens.

Jan Janca ist, wie es in der Begründung der Jury heißt, »durch seine Biographie und sein Lebenswerk ein Mittler zwischen den Kulturen«. Der 1933 in Danzig geborene und in Krakau ausgebildete Organist und Komponist, der seit 1957 in der Bundesrepublik lebt, blieb seiner Heimatregion stets eng verbunden. Neben seiner Tätigkeit als Dozent für Kirchenmusik in Tübingen widmet er sich seit den 1970er Jahren der Erforschung der genannten Orgellandschaften. Auf seine Initiative restaurierten polnische und deutsche Fachleute gemeinsam mehrere historische Orgeln im ehemaligen Ost- und Westpreußen. Janca engagiert sich nicht nur für den Erhalt des gemeinsamen Kulturerbes, sondern er vermehrt dieses Erbe um eigene Werke, die der Idee der Verständigung und Versöhnung musikalischen Ausdruck verleihen.«

Die Laudatoren

Klaus Johannis | Laudator für Dr. Christoph Klein
Klaus Johannis ist Oberbürgermeister von Hermannstadt/Sibiu in Rumänien

Prof. em. Dr. Hubert Unverricht | Laudator für Jan Janca Gerd Koenen, geb. 1944, Publizist und Historiker, hat durch seine langjährige Beschäftigung mit osteuropäischer Geschichte wesentlich zu einem differenzierten Bild deutsch-russischer und deutsch-polnischer Beziehungen beigetragen. Für das Buch der russland-komplex erhielt er 2007 den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung, den er mit Michail Ryklin teilte.
Foto: privat-->

Zusammensetzung der Jury

  • Dr. Beate Störtkuhl | Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, Oldenburg | Juryvorsitzende
  • Prof. Dr. András Balogh | Germanistisches Institut der Eötvös-Lóránd-Universität Budapest und Professor für deutsche Literatur Südosteuropas an der Universität Klausenburg
  • Sibylle Dreher | Präsidentin des Frauenverbandes im BdV e.V.
  • Dr. Anneli Ute Gabanyi | ehemalige wissenschaftliche Referentin der Stiftung Wissenschaft und Politik
  • Prof. Dr. Jörg Haspel | Landeskonservator des Landesdenkmalamts Berlin
  • Doc. PhDr. Kristina Kaiserová | Institut für slawisch-germanische Studien, Jan Evangelista Purkyně-Universität Ústí nad Labem
  • Basil Kerski | Deutsch-Polnisches Magazin dialog

Preisverleihung

Die feierliche Preisverleihung findet am 22. September 2010 im Atrium der Deutschen Bank, Unter den Linden, in Berlin statt.
Weitere Informationen Haus der Kulturen der Welt
John-Foster-Dulles-Allee 10
10557 Berlin
T. +49 (0)3039787-0

Links

www.hkw.de
Die Preise werden von Dr. Ingeborg Berggreen-Merkel, Abteilungsleiterin beim Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, überreicht.

Georg Dehio-Kulturpreis 2011
Feierliche Preisverleihung an D. Dr. Christoph Klein, Bischof a. D. der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien, und an den Musikwissenschaftler und Organisten Jan Janca