Bewerbungsschluss: 01.03.2006.
Deutschland und seine östlichen Nachbarn verbindet eine mehr als tausendjährige gemeinsame Geschichte in Europa, die mit dem Ende der Teilung neue Bedeutung gewonnen hat. Die Entstehungsgründe unterschiedlicher kultureller und politischer Identitäten aber auch ihrer Gemeinsamkeiten muss kennen, wer die europäische Zukunft der Nationen Mittel- und Osteuropas gestalten will. Die Geschichte der historischen Nachbarn in der Mitte und im Osten der Alten Welt muss in ihren Gemeinsamkeiten erkannt und in ihrem Trennenden als komplementär und bereichernd akzeptiert werden. Denn nur im Wissen um seine komplexe Vergangenheit wird das neue Europa mehr sein können, als es das alte war.
Mit ihren Gerd Bucerius Doktoranden-Stipendien unterstützt die ZEIT-Stiftung die Erforschung der historischen Beziehungen zwischen Deutschland und Mittel- sowie Osteuropa. Seit 2001 erhielten mehr als 50 junge Wissenschaftler die Möglichkeit, ihre Dissertation zur Geschichte des mittel- oder osteuropäischen Raumes zu verfassen. Die abgeschlossenen und entstehenden Forschungsarbeiten sollen ein besseres Verständnis der Geschichte Deutschlands und Ostmitteleuropas befördern. Die internationale Zusammenarbeit junger Forscher sowie der Wissenschaftstransfer zwischen den lange getrennten Regionen unseres Kontinents werden gestärkt. Das Programm wird jährlich neu ausgeschrieben.
Ausschreibung
Die ZEIT-Stiftung bietet dem besonders qualifizierten Nachwuchs der Geschichtswissenschaften und benachbarter Fächer die Möglichkeit, sich im Rahmen von Dissertationen mit der Geschichte Mittel-, Ost- und Südosteuropas zwischen Mittelalter und Zeitgeschichte auseinanderzusetzen. Gegenstand können beispielsweise die Beziehungs- oder Transfergeschichte, die vergleichende Analyse innerer Entwicklungen, aber auch Regionalstudien sein. Voraussetzung ist, sich mit der Geschichte einer anderen, mittel- oder osteuropäischen Nachbarnation zu befassen. Bewerber, die nicht aus Deutschland stammen, sollten ein Thema mit Deutschlandbezug bearbeiten. Als Nachbarn werden die historischen Anrainer des Alten Reichs begriffen, was die Geschichte Russlands wie auch der südosteuropäischen Nationen einschließt. Ideengeschichtliche, wissenschafts- und kulturgeschichtliche Arbeitsvorhaben sind ausdrücklich erwünscht.
Die Stiftung gewährt abhängig vom jeweiligen Studienland eine monatliche Unterstützung von bis zu 1.000,– € über einen Zeitraum von zwei Jahren. Eine Verlängerung um ein weiteres halbes Jahr ist im Einzelfall möglich. Eine Unterstützung für außergewöhnliche Sach- und Reisekosten kann hinzukommen.
Bewerbung
Die Bewerber müssen ihr Hochschulstudium abgeschlossen haben oder unmittelbar vor dem Abschluss stehen sowie eine besondere Befähigung zum wissenschaftlichen Arbeiten erkennen lassen. Sie sollten das dreißigste Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Bewerben können sich junge Wissenschaftler aus Deutschland und aus den Staaten Mittel-, Ost- und Südosteuropas.
Die Bewerbung erfolgt grundsätzlich online über die Internetpräsenz der ZEIT-Stiftung (www.zeit-stiftung.de). Postalische Bewerbungen können nur im Ausnahmefall akzeptiert werden. Bitte beachten Sie, dass nur vollständige Bewerbungen bearbeitet werden können. Hierzu gehören neben den üblichen Unterlagen ein ausführliches Exposé sowie die gutachterliche Empfehlung zweier Hochschullehrer. Nichtdeutsche Bewerber benötigen eine Referenz aus dem deutschen Wissenschafts-raum.
Bewerbungsschluss ist der 1. März 2006. Förderungsbeginn ist der 1. Juli 2006.
Die Jury
Über die Vergabe der Stipendien entscheidet im April 2006 eine von der ZEIT-Stiftung berufene Jury führender Fachwissenschaftler. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Jury begleitet das Stipendienprogramm fachlich im Rahmen jährlich stattfindender Kolloquien sowie durch regelmäßige Evaluation der Arbeitsergebnisse.
Der Jury gehören an:
- Prof. Dr. Wlodzimierz Borodziej, Warschau,
- Prof. Dr. Winfried Eberhard, Leipzig,
- Prof. Dr. Johannes Fried, Frankfurt/Main,
- Prof. Dr. Lothar Gall, Frankfurt/Main,
- Prof. Dr. Manfred Hildermeier, Göttingen,
- Prof. Dr. Michaela Marek, Leipzig,
- Dr. Frithjof Benjamin Schenk, München.
ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius
Feldbrunnenstr. 56
20148 Hamburg
T. +49 40 41336785