Vor 70 Jahren wurden Tausende aus Brünn vertrieben. Beim »Marsch der Versöhnung« gingen am Wochenende Tschechen, Deutsche und Österreicher gemeinsam in die andere Richtung
von Corinna Anton
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Prager Zeitung, 03.06.2015

[…] Während die meisten offiziellen Vertreter sich dem Gedenkmarsch erst kurz vor Ende in Brünn anschließen – darunter der Brünner Oberbürgermeister Petr Vokřál (ANO), der deutsche Botschafter Arndt Freiherr Freytag von Loringhoven und sein österreichischer Amtskollege Ferdinand Trauttmansdorff sowie der oberste Repräsentant der Sudetendeutschen Bernd Posselt – , legt der Brünner Politiker Jan Hollan den ganzen Weg barfuß zurück. »Ohne Schuhe ist es einfach bequemer«, sagt der 59-Jährige, der schon mehrmals an der Veranstaltung teilgenommen hat. »Sonst waren wir 20, 30 Leute, ans Ziel ist manchmal nur eine Handvoll gekommen.« […] Noch immer seien die Folgen der Vertreibung der deutschsprachigen Bewohner in einigen Vierteln zu sehen, meint Hollan. Sie seien zu Ghettos geworden, in denen fast ausschließlich Roma lebten. Die Politik habe diese Entwicklung lange unterstützt, weil sie nichts mit den Vierteln anzufangen wusste. […]

Zurück in die Gegenwart
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