Nach rund 90 Jahren ist in der Synagoge von Meseritz wieder jüdische Musik zu hören − wenn auch nicht die der letzten deutschen Juden hier, sondern Klezmer-Musik. Im Mai 2025 ist die Synagoge kein Lagerhaus oder Laden mehr, sondern wieder ein Ort der Begegnung und der jüdischen Kultur.
Das ans heutige Bundesland Brandenburg angrenzende Gebiet Westpolens ist das östliche Ende der ehemaligen preußischen Provinz und der Mark Brandenburg. Gerade in Meseritz ist es aber auch das Gebiet des historischen polnisch-brandenburgischen Grenzlandes, das vom Mittelalter bis zur vollständigen Inbesitznahme durch Preußen Ende des 18. Jahrhunderts von Grenzmigration und kulturellem Austausch geprägt war − nicht nur zwischen Deutschen und Polen, sondern auch mit Juden, Schotten und Niederländern. Nach 1945 ließen sich hier neben Polen aus verschiedenen Landesteilen auch Lemken nieder, die im Rahmen der »Aktion Weichsel« aus ihren Dörfern im Südosten Polens vertrieben worden waren.
Welche Rolle spielt die materielle Kultur der deutschen Juden in dieser Region heute? Wer kümmert sich um die Spuren, die Friedhöfe und die Erinnerung, und warum? Wie gehen wir mit der Erinnerung um? Wie erzählt man eine Geschichte, die noch nicht geschrieben wurde? Wie kann man das im polnisch-deutsch-jüdischen und europäischen Dialog tun?
Vortrag und Diskussion mit
Übersetzung
Grzegorz Załoga
Eine Kooperationsveranstaltung des Deutsch-Polnischen Hauses, des Instituts für angewandte Geschichte − Gesellschaft und Wissenschaft im Dialog e.V. und des Viadrina Center of Polish and Ukrainian Studies, unterstützt durch das Deutsche Kulturforum östliches Europa e. V., gefördert durch die Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung.
Datum | Mi, 09.07.2025 |
Zeit | 17:00 Uhr |
Eintritt | Kostenfrei |
Barrierefrei | Nein |
Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) – Logensaal im Logenhaus
Logenstr. 11, 15230 Frankfurt (Oder), Deutschland
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