Die Deportationen der Russlanddeutschen und anderer nationaler Minderheiten in den 1930er Jahren
Vortrag von Prof. Dr. Victor Dönninghaus im Rahmen der Vortragsreihe, mit der das Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa (IKGN e.V.) an den 80. Jahrestag der Deportation der Russlanddeutschen erinnert

Die Deportationen der Russlanddeutschen und anderer nationaler Minderheiten in den 1930er Jahren Platzhalterdarstellung für ausgewählte Veranstaltungen

Am 28. September 2021 ab 18:00 Uhr auf ZOOM – hier bitte anmelden

Der Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR vom 28. August 1941 »Über die Übersiedlung der Deutschen, die in den Wolgarayons wohnen« bedeutete eine einschneidende Zäsur im traditionellen Leben der Deutschen in der Sowjetunion. Innerhalb weniger Monate wurden aufgrund dieses Befehls rund 370.000 Menschen aus der Wolgarepublik ausgesiedelt, weitere 530.000 Menschen deutscher Abstammung aus anderen Teilen der Sowjetunion fielen dem Erlass bis Ende 1941 zum Opfer.

Der Kollaboration mit dem nationalsozialistischen Deutschland, das am 22. Juni 1941 die Sowjetunion überfallen hatte, verdächtigt leisteten sie in sogenannten »Sondersiedlungen« im Ural, in Sibirien und Nordkasachstan unter extremen Bedingungen Zwangsarbeit. Die weit über das Kriegsende hinausreichende Erfahrung von Kälte, Tod und Lagerhaft war für die Opfer der stalinistischen Willkür lange Zeit nicht zu verarbeiten oder zu erzählen. Diese traumatische Erfahrung prägte nicht nur die kollektive Erinnerung der russlanddeutschen Volksgruppe, sondern auch die Identität der Nachgeborenen bis in die Gegenwart.

Den 80. Jahrestag des Deportationsbefehls nimmt das Nordost-Institut zum Anlass, an das Schicksal der Russlanddeutschen zu erinnern und ihre Geschichte im Kontext der sowjetischen Geschichte und der deutsch-sowjetischen Beziehungen zu betrachten. In sechs populär-wissenschaftlichen Vorträgen wird die Geschichte der Deportationen der Deutschen in der Sowjetunion von ihren Anfängen in den 1930er Jahren bis zur »Normalisierung« des Lebens in den 1960ern vorgestellt. Neuere Forschungen über die Ukrainedeutschen während des Zweiten Weltkriegs spielen dabei ebenso eine Rolle wie die Nachwirkungen der Verfolgung im internationalen Kontext oder die literarische Verarbeitung der Deportation in der russlanddeutschen Literatur.

Die Vortragsreihe findet in digitaler Form statt. Alle Vorträge werden live gestreamt. Anschließend sind sie über die Homepage des Institutes abrufbar. Die Vortragsreihe findet in digitaler Form statt. Alle Vorträge werden live gestreamt. Anschließend sind sie über die Homepage und über den Youtubekanal des Institutes abrufbar.


Eine Veranstaltung des Nordost-Instituts – IKGN