Dr. Ute Schmidt präsentierte ihr Buch »Bessarabien. Deutsche Kolonisten am Schwarzen Meer« in Chişinău
Ariane Afsari
Die politische Ausrichtung der Republik Moldau findet sich auf dem zentralen Platz der Hauptstadt Chişinău, im Park Stefan cel Mare. Nicht weit von hier, in den repräsentativen Räumlichkeiten des Nationalmuseums für Archäologie und Geschichte der Republik
Dr. Eugen Sava begrüßt die Veranstalter, den Deutschen Botschafter in Chişinău und sein Publikum (v. l. n. r.): Der Deutsche Botschafter Graf Nikolaus Lambsdorff, Autorin Dr. Ute Schmidt, Museumsdirektor Dr. Eugen Sava, Ariane Afsari, Deutsches Kulturforu
Der Botschafter mit einer Teilnehmerin des DGAP-Projekts »Forum ›Einheit Europa‹: Gemeinsame Wege in eine EUropäische Zukunft?«
Etwa 110 Besucher waren der Einladung des Deutschen Kulturforums östliches Europa und des Nationalmuseums für Archäologie und Geschichte der Republik Moldau gefolgt
Der Film exodus auf der donau (NL 1998) besteht aus zwei Teilen: 1939 charterten jüdische Flüchtlinge das unter ungarischer Flagge fahrende Schiff königin elisabeth, um von Bratislava über die Donau das Schwarze Meer und Palästina zu erreichen. Der ungari

Die Veranstaltung, die in Kooperation mit dem Direktor des Nationalmuseums für Archäologie und Geschichte der Republik Moldau, Dr. Eugen Sava, und der Deuschen Gesellschaft für Auswärtige Politik konzipiert und organisiert wurde, bestand aus drei Teilen: Begrüßung, Vortrag und Film. Dr. Sava gab seiner Freude darüber Ausdruck, dass das historische Sachbuch von Dr. Ute Schmidt endlich auch in der Stadt präsentiert würde, in der die Autorin viel Zeit für ihre Recherchen verbrachte, unter anderem auch in seinem Museum. Nachdem er die Präsentationen in Berlin und Leipzig kurz nach Erscheinen des Buches 2008 aus der Ferne verfolgt hätte, sei es nun für ihn wichtig, dass neben dem deutschen auch das moldauische Publikum auf die Publikation und das Thema aufmerksam gemacht werde.

Das erste Grußwort sprach der Botschafter der Republik Deutschland in Chişinău, Graf Nikolaus Lambsdorff, der gleich zu Anfang deutliche Worte fand. Er sei sehr dankbar für eine solche Veranstaltung hier in der Hauptstadt, die den Bewohnern ausschnitthaft ein wichtiges Kapitel ihrer Geschichte näher bringen würde, denn leider finde weder eine Aufarbeitung der jüngeren noch eine vorurteilslose, nicht von einem übermäßigen Nationalismus geleitete Beschäftigung mit der älteren Geschichte statt.

Die Resonanz auf die Veranstaltung war trotz der warnenden Worte des Botschafters überwältigend; etwa 110 Besucher verfolgten aufmerksam erst den Vortrag, der konsekutiv von Tatiana Sava ins Rumänische übersetzt wurde, dann den Film exodus auf der donau von Péter Forgács, den die Autorin zuvor eingeleitet hatte. Zu sehen ist zum einen der Versuch jüdischer Flüchtlinge aus der Slowakei, mit dem Schiff königin elisabeth nach Palästina zu gelangen. Zum anderen zeigt er, wie 1940 die königin elisabeth wiederum angeheuert wurde, diesmal um Deutsche aus Bessarabien die Donau aufwärts »heim ins Reich« zu bringen.

Am Rande der Veranstaltung fanden Interviews und intensive Gespräche statt. Bei einem späteren Empfang in der Residenz des Botschafters für eine Projektgruppe der DGAP, die ebenfalls bei der Veranstaltung anwesend war, war das Buch von Dr. Ute Schmidt weiterhin Thema und nimmt dort nun einen prominenten Platz ein.

Weitere Impressionen

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