»Das Reformationszeitalter (15. und 16. Jh.) mit seiner symbolischen Kulmination im Thesenanschlag Luthers 1517 an der Schlosskirche zu Wittenberg hinterließ in Nordosteuropa Spuren sehr unterschiedlichen Charakters. Der Erfolg der Reformation war in Teilen Nordosteuropas nachhaltig (z.B. in Finnland, dem Baltikum und Preußen), in anderen intensiv aber von relativ kurzer Dauer (z.B. in Polen-Litauen).
Reformation und katholische Gegenreformation standen in unmittelbarer Nachbarschaft zur Orthodoxie und den Unierten, wie zum Judentum, zum Islam, oder zu Residuen vorchristlicher Religionen, die in lokaler Volkskultur verwurzelt waren. Auch die Entstehung moderner Nationen und Nationalstaaten seit dem 18. Jahrhundert wurde neben der Aufklärung und politischen Philosophien besonders vom Freiheitsbegriff der Reformation und von konfessionellen Fragen geprägt.
Daneben war die Reformation auch jenseits ihrer kirchenhistorischen Relevanz in nahezu allen Bereichen der Kultur, der Gesellschaft und Politik von großer Wirkung, bis in die heutige Zeit. Diese Ausgabe der Zeitschrift Nordost-Archiv widmet sich ausgewählten Folgen der Reformation in Nordosteuropa, wobei der Schwerpunkt auf den drei Ländern Finnland, Estland und Lettland liegt. Die Beiträge greifen verschiedene Thematiken stichprobenartig auf, um der Komplexität der Reformationsfolgen und –ergebnissen gerecht zu werden.
(Quelle: IKGN-Verlag)
Rimestad, Sebastian (Hrsg.): Reformation in Nordosteuropa, Bd. 25,
17,50 €, ISSN 0029-1595
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