Peter Oliver Loew

Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung 55/1

»Die sorgfältige graphische Gestaltung macht Lust auf den Inhalt des Werkes, dessen Hrsg.innen sichtlich bemüht waren, ganz unterschiedliche, bisweilen auch überraschende Perspektiven auf eine faszinierende Kulturlandschaft zu eröffnen.
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Doch ist es das Charakteristikum eines Lesebuches, Schlaglichter zu werfen. Und so finden sich in diesem Band viele kenntnisreiche, nicht selten verblüffende Einblicke.
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Auch wenn sich manche Beiträge darauf beschränken, Daten, Namen und Begebenheiten aneinanderzureihen, und obwohl aus nicht wenigen Themen gerade in der gewünschten Essayform noch mehr ›herauszukitzeln‹ gewesen wäre, hinterläßt dieses zwar heterogene, aber facettenreiche Lesebuch nach der Lektüre das befriedigende Gefühl, vieles hinzugelernt zu haben. Ein Monitum sollte allerdings nicht vergessen werden: Der Titel paßt nicht zum Buch. Denn zum einen sind nicht wenige Beiträge keineswegs kultur-, sondern politik- oder wirtschaftsgeschichtlich ausgerichtet, und zum anderen erfahren wir über Ostpreußen (bzw. das Herzogliche Preußen) viel, über Westpreußen (bzw. das Königliche Preußen) nur wenig.
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Ein Glossar wenig gebräuchlicher Fachbegriffe, eine Zeittafel zur Geschichte Ost- und Westpreußens (mit einigen Lücken – so wird die Entstehung der Freien Stadt Danzig verschwiegen), ein Literaturverzeichnis, ein Ortsnamensverzeichnis (mit Konkordanz) und ein Personenregister zeugen von der großen editorischen Sorgfalt, die diesem Band zuteil geworden ist, der trotz einiger Schönheitsfehler dazu angetan ist, einem größeren Leserkreis neue Einblicke in das gemeinsame deutsch-polnisch-litauisch-russische Kulturerbe Ost- und Westpreußens zu verschaffen.«