Nach dem Massenexodus der Siebenbürger Sachsen in die Bundesrepublik Deutschland in den 90er Jahren wurden viele ehemalige Dörfer der Angehörigen dieser deutschsprachigen Minderheit stark entvölkert. Ein großer Teil des materiellen Erbes dieser Volksgruppe steht heute, fast 30 Jahren nach der Wende, vor dem Zerfall. Viele Kirchenburgen und Häuser bangen um ihre Existenz.
In den letzten Jahren, insbesondere nach dem EU-Beitritt Rumäniens, entschlossen sich zahlreiche Personen aus dem deutschsprachigen Raum, sich in den ehemaligen Städten und Dörfern der Siebenbürger Sachsen niederzulassen und ihren Beitrag für die Weiterentwicklung der Region zu leisten. Neben zurückgekehrten Siebenbürger Sachsen stellten und stellen zahlreiche Deutsche, Österreicher und Schweizer erfolgreiche Geschäfte in verschiedenen Bereichen auf die Beine.
Pensionenbetreiber ziehen Touristen aus der ganzen Welt an, Schweizer Restaurateure retten die Orgeln in der Region mit der größten Dichte von Kirchenorgeln in der Welt, ein Handwerker aus Deutschland beteiligt sich an der Renovierung von Kirchenburgen und Häusern, Prinz Charles von England unterstützt die Herstellung von traditionellen Ziegeln und Freiwillige nehmen für Touristen einen Teil der Schmalspurbahn zwischen Hermannstadt und Agnetheln wieder in Betrieb.
Regie
Florin Besoiu
Produktion
Deutschland/Rumänien 2017
Florin Besoiu, geb. 1984 in Mühlbach/Sebes in Siebenbürgen (Rumänien), Studium an der Theaterhochschule in Hermannstadt/Sibiu, seit 2006 Schauspieler, Theaterregisseur, Theaterpädagoge, Journalist, Filmregisseur. Autor von zahlreichen Kurzfilmen, sowie von Dokumentarfilmen mit Beziehung zur Deportation der Rumäniendeutschen in die Sowjetunion: Die Alptraumreise (2010) und Die Überlebenden im Winter. Erinnerungen aus der Deportation (2017).
Filmvorführung
Gespräch
Nach der Filmvorführung laden wir zu einem Gespräch mit dem Regisseur Florin Besoiu ein.
Moderation
Dr. Ingeborg Szöllösi, Südosteuropa-Referentin, Deutsches Kulturforum östliches Europa
6,– Euro
Die Dokumentarfilmreihe 7bürgen 7bürger in 7 Filmen widmet sich Siebenbürgen, einer multiethnischen Region im Zentrum Rumäniens, und der dort ansässigen deutschen Minderheit, den Siebenbürger Sachsen. Sie wird in der ersten Jahreshälfte 2019 im Bundesplatz-Kino Berlin gezeigt.
Alle Termine auf einen Blick:
Sonnabend, 26. Januar 2019, 15:30 Uhr
Von der Macht des Verdächtigens
A 2008, Regisseur: Walter Wehmeyer
Sonnabend, 23. Februar 2019, 15:30 Uhr
Ein Verrat
HU 2005, Regisseur: Dr. Farkas-Zoltán Hajdú
Sonnabend, 30. März 2019, 15:30 Uhr
Zuwanderung nach Siebenbürgen
D/RO 2017, Regisseur: Florin Besoiu
Sonnabend, 27. April 2019, 15:30 Uhr
Die Gründer
RO 2018, Regisseur: Günter Czernetzky
Großkokler Botschaften
RO 2015, Regie: Studierende der Lucian-Blaga-Universität Hermannstadt/Sibiu
Sonnabend, 25. Mai 2019
Der Vogel träumt vom Maismehl – Erinnerungen und Entwicklungen in Siebenbürgen
D 2019, Regisseur: Manuel Stübecke
Sonnabend, 15. Juni 2019
Hermann Oberth
RO 2017, Regisseur: Cristian Amza
Eine Veranstaltung des Deutschen Kulturforums östliches Europa in Kooperation mit der Kulturreferentin für Siebenbürgen, Bessarabien, Bukowina, Dobrudscha, Maramuresch, Moldau, Walachei am Siebenbürgischen Museum Gundelsheim und dem Bundesplatz-Kino Berlin
Datum | Sa, 30.03.2019 |
Zeit | 15:30 Uhr |
Eintritt | Kostenfrei |
Barrierefrei | Nein |
Bundesplatz-Kino Berlin
Bundesplatz 14, 10715 Berlin, Deutschland
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