Daheim an der Donau

Fläche: 77.474 km²
Einwohner: 7,1 Mio.
Hauptstadt: Beograd (deutsch Belgrad)
Amtssprache: Serbisch
Währung: Dinar

Gefragte Bergleute

Im späten Mittelalter wurden deutsche Bergleute im serbischen und bosnischen Bergbau eingesetzt. Ihre Bezeichnung als »Sachsen« geht auf das Bergrecht aus Sachsen zurück und setzte sich als stereotyper Begriff für westliche Siedler in diesem Zeitraum durch. Sie legten mehrere schnell wachsende Bergbauorte an und ließen sich ihre Rechte in einem eigenen Bergrecht bestätigen. Mit dem Niedergang Serbiens und der osmanischen Eroberung des Landes schwand auch die Rolle dieser wirtschaftlich bedeutenden Gruppe. Mit den Gebietsgewinnen des Ersten Weltkriegs im Norden des Landes kamen mehrere deutsche Siedlungsgebiete des historischen Ungarn wie das der Donauschwaben an das 1918 gegründete Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen. Dazu zählten der westliche Gebietsstreifen des Banat, die Wojwodina und der größte Teil der Batschka. Nach einer sehr eingeschränkten Entwicklung während der Zwischenkriegszeit wurden die Deutschen aufgrund ihrer teilweise erheblichen Verwicklung in die nationalsozialistische Politik nach dem Zweiten Weltkrieg für kollektiv schuldig erklärt, verfolgt, interniert, in großer Zahl vernichtet und schließlich fast restlos vertrieben. Das Thema »Deutsche« wurde in Jugoslawien lange tabuisiert, in der serbischen Gesellschaft setzt man sich erst seit den Veränderungen ab 1990 langsam wieder damit auseinander. So rief 2009 eine deutsch-serbische Ausstellung in Neusatz (serbisch Novi Sad) die Geschichte des früheren Zusammenlebens der Deutschen mit den Nachbarethnien der Region in Erinnerung.

Deutsche Bevölkerung

Die Angaben dazu werden derzeit überarbeitet.

Unser Tipp

Ein Besuch der Stadt Novi Sad.

Literatur & Links

Mitrović, Vladimir, Glass, Christian (Hrsg.): Daheim an der Donau. Zusammenleben von Deutschen und Serben in der Vojvodina. Novi Sad/Ulm 2009.