Georgien galt vielen Schriftstellern als »Märchenland«. Heute tut sich im Südkaukasus tatsächlich Zauberhaftes: Die Leselust steigt, das Verlagswesen ist lebendig – und allenthalben führen Frauen das Zepter.
Neue Zürcher Zeitung, 08.06.2018
1

Von Claudia Mäder

[…] Auf diese Eigenständigkeit zu pochen, war lange Zeit ein Mittel, sich seiner selbst zu vergewissern. Unzählige Male ist Georgien im Verlauf seiner Geschichte von fremden Mächten erobert worden – Tbilissi allein hat 29 Einnahmen und Zerstörungen erlebt –, und ab 1801 stand das Land während fast 200 Jahren schier pausenlos unter russischer Herrschaft. Geschichtliche Themen und Wiedererzählungen aus großen Zeiten dienten in dieser Situation dazu, die eigene Tradition aufrechtzuerhalten und den Verlust der Unabhängigkeit zumindest im Geist zu kompensieren. […]

Das georgische Wunder: Am östlichsten Rand Europas wächst der Büchermarkt
Der gesamte Artikel in der Online-Ausgabe der NZZ